Maya-Licht


Bereits vor mehr als tausend Jahren nutzten die Maya das
Wachs aus den Früchten des Arrayán-Strauches, um daraus
Kerzen herzustellen. Heute fertigen K’ekchi‘- Maya Frauen aus
diesem seltenen pflanzlichen Rohstoff Kerzen im Rahmen eines
Projektes zum Schutz der Nebelwälder in Guatemala.

 



Arrayán (Wachsmyrte, Myrica cerifera) ist ein Strauch, der in der
Nebelzone im Hochland Guatemalas heimisch ist. Er ist ein Kulturfolger:
Dort, wo nach längerem Maisanbau die Humusschicht erodiert ist,
findet dieser genügsame Strauch ideale Lebensbedingungen. Hier
leistet er mit seinen Wurzeln wertvolle Dienste gegen weitere Erosion
und für die Regeneration und Stickstoffanreicherung des Bodens.

 

                     

 

Die Beeren sind mit einer Wachsschicht vor der Feuchtigkeit
geschützt.
Dieses Wachs enthält angenehm riechende Duftstoffe,
die vermutlich als
natürliche Insektenabwehrmittel wirken. Außerdem
enthält das Wachs
Chlorophyll, das dem Rohwachs seinen Grünton
verleiht. Die Beeren werden
von Tauben gefressen und verbreitet,
so daß der Strauch nicht angepflanzt
werden muß.

 

Zwischen Juli und Oktober ernten die Familien in der Projektregion
die reifen Beeren. Anschließend werden sie in wassergefüllten
Behältern erhitzt und das austretende Wachs wird abgeschöpft.
Zehn Kilogramm Beeren ergeben dabei etwa ein Kilogramm
Wachs
.

 

                          

                             

Der Verkauf des Wachses ermöglicht den Familien im Projektgebiet
ein zusätzliches Einkommen zu ihrer Subsistenzlandwirtschaft und
dieses Einkommen nützt auch dem Nebelwald: Schon seit langer Zeit
durch Großgrundbesitzer aus den fruchtbaren Tallagen in die
hochgelegenen Gebiete des Nebelwaldes verdrängt, in denen
ausreichende, für den Ackerbau geeignete Flächen fehlen, sind die
K’ekchi‘-Indianer darauf angewiesen zusätzlich Waldflächen für den
Maisanbau zu roden. Jedoch schon nach wenigen Ernten sind die in
den Steillagen gerodeten Felder wegen der Erosion nicht mehr nutz-
bar und so entsteht ständig neuer Bedarf an frischem Ackerland.

 

Mit dem Einkommen aus dem Verkauf des Wachses können
die K’ekchi‘ einen großen Teil ihres Grundbedarfs decken und
sind weniger gezwungen, mehr Wald für den Anbau zu roden.

 

So wird, durch die Nutzung natürlicher Ressourcen, sowohl der
Teufelskreis von Brandrodung und Erosion immer weiterer Gebiete
des ursprünglichen Nebelwaldes durchbrochen, als auch die
Regeneration bereits geschädigter Flächen ermöglicht, auf denen
dann gleichzeitig eine nachhaltige Nutzung möglich ist.

 



In der Manufaktur des Proyecto Ecológico Quetzal werden dann
aus dem
Arrayán-Wachs Kerzen hergestellt. Um diesem pflanzlichen
Wachs seine
Sprödigkeit zu nehmen, die sonst die Kerzen leicht
abplatzen ließe, wird
Bienenwachs zugesetzt. Der sehr lichtempfind-
liche, natürliche Grünton des
Wachses wird durch die Beigabe
geringer Mengen künstlicher Pigmente besser
geschützt und seiner-
seits vermittelt er den verschiedenen Farben seine natürliche

Tönung.


Die Farbpalette ist jetzt erweitert worden: das Rohwachs wird
in der Sonne gebleicht und es entsteht ein heller Cremeton,
der als Unterlage helle, klare Farbtöne ermöglicht.


Fotos: Maya-Licht

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